Die Krisen und Markteinbrüche der letzten Jahre haben uns eindrucksvoll vor Augen geführt, dass die „Grundgesetze" des Wirtschaftslebens außer Kraft gesetzt werden können. Negative Habenzinsen waren bis vor einigen Jahren undenkbar. Im April mussten wir dann lernen, dass auch der Rohöl-Preis kurzzeitig ins Minus rutschen kann. Was auf den ersten Blick attraktiv klingt, hat in den Depots vieler Anleger zuletzt für massive Verluste gesorgt.

„Mit dem Strategic Commodity Fund bietet Spängler IQAM Invest seit dem Jahr 2007 ein innovatives Fondsprodukt im Rohstoffsegment. In verschiedenen Entwicklungsstufen wurden seitdem unter anderem eine Systematik zur Reduzierung von Rollverlusten und ein Nachhaltigkeitsaspekt in den Managementansatz aufgenommen“, so Dr. Markus Ploner, CFA, MBA, Geschäftsführer von Spängler IQAM Invest.

Weltweite Öllager kurz vor dem Überlaufen – der Preis schmiert ab
Im April spitzt sich die Lage zu: Öllager weltweit nähern sich ihren Kapazitätsgrenzen an. Speziell die US-Sorte WTI kommt unter Druck und wird vorübergehend sogar zu „Ramschpreisen“ im negativen Bereich gehandelt. „Diese extremen Verwerfungen hinterlassen auch ihre Spuren am Markt für Öl. Es entsteht eine Situation in der Kassapreise für Öl deutlich billiger handeln als zukünftig gehandelte Futures-Preise“, sagt Ploner. „Eine Marktstruktur, die in ihrer schärfsten Ausprägung als ‚Super-Contango‘ bezeichnet wird“, so Ploner weiter. Das Resultat sind Rollverluste, die Gewinne durch Preissteigerungen des Rohstoffes über die Zeit „auffressen“. Langfristige Investoren sollten genau solche Extrem-Situationen meiden.

Rolloptimierung im Strategic Commodity Fund durch Auswahl der attraktivsten Rohstoffe
Zur Minimierung von Rollverlusten kommt im Strategic Commodity Fund bereits seit einigen Jahren ein Optimierungsverfahren zur Anwendung. Es werden aus einem Universum, bestehend aus den drei Sektoren Industriemetall, Energie sowie Edelmetall, jene zehn Rohstoffe ausgewählt, die in einem integrierten Bewertungsansatz nach Value und Sentiment am attraktivsten erscheinen. Als Value-Faktor dient die erwartete Rollrendite gemessen als annualisierte prozentuelle Differenz aus dem Preis des Futures mit der zweitkürzesten Restlaufzeit und dem Preis des Futures mit der kürzesten Restlaufzeit. Als Sentiment-Faktor dient die 1-Jahres-Performance des Futures mit der kürzesten Restlaufzeit.

In einem zweiten Schritt wird anschließend bestimmt über welchen Kontrakt auf der Futureskurve jedes Investment erfolgen soll. Hier spielt die Rollrendite erneut eine wichtige Rolle. Es wird nämlich immer jener Rohstoffkontrakt ausgewählt, der auf der Kurve die höchste erwartete Rollrendite aufweist. „Dabei werden Kontrakte mit Laufzeiten zwischen einem Monat und einem Jahr berücksichtigt. Mit dieser Systematik können die aktuell unter Druck geratenen Rollrenditen deutlich verbessert werden“, erklärt Ploner.

Öl auch weiter unter Druck
Längerfristig bleibt der Öl-Sektor wohl aufgrund struktureller Veränderungen unter Druck. Durch den Fracking Boom überschwemmt die US-Schieferölindustrie den Markt mit neuem Öl-Angebot. Erneuerbare Energien werden wettbewerbsfähig, Klima-Ziele mit der Forderungen den CO2-Ausstoß zu senken, haben ihren Weg in Regierungsprogramme gefunden, Effizienzgewinne im Bereich der Mobilität und der Austausch von Verbrennungsmotoren zum Elektroantrieb reduzieren den Bedarf an Öl. Ein weiteres großes Fragezeichen sind die möglichen gesellschaftlichen und alltäglichen Veränderungen nachdem die „Corona-Krise“ überwunden wurde; Home Office und digitale Meetings sind salonfähig geworden.

Edelmetalle: Gold verzeichnet All-time-High
Edelmetalle bleiben durch das historische Niedrigzinsumfeld, das uns vermutlich noch über einige Jahre begleiten wird, gut unterstützt. Darüber hinaus konnte Gold seit Ausbruch der „Corona-Krise“ seinem Ruf als Risikowährung gerecht werden und in EUR gerechnet sogar ein neues Allzeithoch verzeichnen. Die weißen Edelmetalle Palladium und Platin werden von der starken Konzentration der Produzenten geprägt: etwa 80 % bis 90 % des Angebots kommen aus Südafrika und Russland – der Markt ist notorisch unterversorgt. Zusätzlich steigt die Nachfrage nach Palladium aufgrund von strengeren Abgasvorschriften – das heißt es muss mehr Material in Katalysatoren von Benzinmotoren verbaut werden. Diese Metalle könnten schon bald eine Renaissance erleben.

Industriemetalle: Konjunkturabhängig
Bei den Industriemetallen spielt die Exit-Strategie aus der „Corona-Krise“ eine zentrale Rolle. Insbesondere ist die wirtschaftliche Entwicklung Chinas ein wesentlicher Aspekt. China stellt je nach Industriemetall ca. 50 % bis 60 % der globalen Nachfrage – es zahlt sich aus einen näheren Blick auf die weitere Entwicklung Chinas, vor allem auf den chinesischen Bausektor und auf die chinesische Industrie zu werfen. „Bei zukünftigen Trends gilt vor allem Nickel als Hoffnungsträger, das in Batterien verbaut wird, die im Rahmen eines E-Mobilitäts-Booms stark nachgefragt werden könnten“, prognostiziert Ploner.

Es ist nicht alles Gold was glänzt
Gratis-Öl gibt es nun für Investoren natürlich nicht. Preisanstiege vom negativen Bereich auf über 30 US-Dollar pro Fass der Sorte WTI innerhalb nur eines Monats resultieren zwar in kräftigen Gewinnen, die Rollverluste des gestressten Öl-Marktes schmälern diese jedoch wesentlich – eine „Contango-Falle“, die langfristige Investoren meiden sollten. Chancen bestehen längerfristig hingegen bei Edelmetallen und ausgewählten Industriemetallen. „In dieser turbulenten Zeit, die von hoher Unsicherheit geprägt ist, gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren. Die Rohstoffselektion des Strategic Commodity Fund versucht anhand von quantitativen Kriterien Trends zu erkennen und dabei stets ein Auge auf den Rollrenditen zu haben – denn, es ist nicht alles Gold was glänzt“, so Ploner abschließend.